Die Junge Linksfraktion befasst sich mit der Mitbestimmung von Kindern und Jugendlichen


Am 3.3.2014 kam die LAG Junge Linksfraktion zu ihrer ersten Sitzung 2014 in Rostock zusammen. Schwerpunkt der Sitzung war die Weiterentwicklung der "Zukunftsfähigen Perspektiven für Kinder und Jugendliche in Mecklenburg-Vorpommern" (Beschluss des Landesparteitages 2007) unter Teilnahme von MdL Jacqueline Bernhardt, Sprecherin für Kinder-, Jugend- und Familienpolitik. Sie berichtete über aktuelle Fragen und Ansätze der Kinder- und Jugendarbeit, den Ausbau der Schulsozialarbeit, den Erhalt der Jugendsozialarbeit und den Übergang von Schule zu Beruf. Für die Weiterentwicklung der Beschlussfassung entschied sich die Junge Linksfraktion für die Bearbeitung des Themas Mitbestimmung von Kindern- und Jugendlichen, unter anderem für die Punkte Gründung von Jugendbeiräten in den Kommunen, Novellierung der Aufgaben des Landesjugendhilfeausschuss, Gründungen oder Ausbau von Kreisjugendringen. Über die Verfahrensweise über die Weiterentwicklung des Beschlusses wird mit der LAG Bildung und der LAG Soziales der LINKEN MV zusammengearbeitet. Auf der Tagesordnung stand weiterhin die Mitgliedergewinnung über den Jungwahlkampf. Zudem wurde nochmals zur Teilnahme am Jungwahlkampf aufgerufen. Unter anderem findet am letzten März Wochenende ein Rhetorik- und Wahlkampfseminar in Rostock statt, an dem auch Mitglieder der Jungen Linksfraktion teilnehmen werden.


Podiumskuscheln in Dorf Mecklenburg - oder - Opportune Einheits-Bildungs-Front

Ja, Eigenlob stinkt, freilich! Aber das Plenum der 11. und 12. Klassen der Regionalschule und Gymnasium Dorf Mecklenburg müsste der Linksjugend bzw. der LINKEN dankbar sein, dass ein Abgesandter, in Form meiner Person, zu eben dieser sogenannten Podiumsdiskussion, am 02.09.2013 geschickt wurde. Warum dankbar? Weil die anderen jungen Abgesandten der CDUFDPSPDGRUENE sich in eigentlich allen Belangen einig waren und sich ohne meine Anwesenheit wohl ein freundlicher Gesprächskreis gebildet hätte, in dem jeder ein paar Erfahrungsberichte zum Besten gibt und dann den Jetzt-Spreche-Ich-Ball weiterwirft - aber nicht zu fest.

Thema der Podiumsdiskussion war die Bildungspolitik. Nicht gerade mein absolutes Steckenpferd, aber mal schauen was so kommt. Interessanterweise haben die anderen Jugendverbände ihre Elite geschickt: Allesamt Mitglieder der Bundesvorstände. So war ich dann auch etwas eingeschüchtert, war es doch auch meine erste Veranstaltung dieser Art. Dies änderte sich jedoch schon nach der ersten Frage, auf die ich als letztes antworten durfte. Was denn so falsch laufe in der deutschen Bildungspolitik? Alles drehte sich um G8 und G9 (12 oder 13 Jahre bis zum Abitur). Der FDP-Abgesandte musste aber noch betonen, dass ihm Bildung am wichtigsten sei und er dafür unbedingt mehr Geld ausgeben wolle. Diese Steilvorlage ließ ich mir nicht entgehen: Wenn die Mitte entlastet werden soll und bei den Vermögenden die Steuer ohnehin nicht erhöht werden wird, woher das Geld denn kommen solle? Naja, die „Geringverdienenden“ gehören ja zur Mitte. Und...? Nichts! Das war tatsächlich die Antwort, wenn auch keine Antwort auf meine Frage. Die LINKE fordert ein bundesweites Zentralabitur, fuhr ich fort. CDUFDPSPDGRUENE: Naja in Niedersachsen lernt man mehr über das Wattenmeer und in Bayern mehr über die Alpen. Deren Ernst! Auf diese Trivialität musste ich hinweisen und ergänzen, dass wenn diese Themen in genannten Bundesländern Abiturstoff seien, dies ein weiterer Grund für ein bundesweites Zentralabitur wäre. Die FDP hat endlich mal mit ihrem Programm argumentiert: Zentralabitur auf Landesebene ist schon problematisch. Wenn der Lehrer die falschen Themen behandelt usw... Oder aber: es lebe der Klüngel!

Auf Privatschulen werden sich die Noten erkauft, polemisierte ich, in Hoffnung auf etwas Action, los. Action? Fehlanzeige. Weiter: 3-Gliedriges Schulsystem. Abschaffen. Konsens, inklusive mir. Wie kann man die Beziehung von Lehrern zu Schülern verbessern? Ich: Mehr Lehrer auf weniger Schüler. Zustimmung. Wieder genug geschmust, ich: Wismar hat die meisten Schulabbrecher deutschlandweit. Offensichtlich haben wirtschaftlich schwächere Regionen größere Probleme ihre Jugend zum Schulabschluss zu bringen. Wir bräuchten folglich einen stärkeren finanziellen Ausgleich zwischen den Regionen Deutschlands und Bildung fängt übrigens im Kindergartenalter an. Oh nein, Inhalte! Zum Glück musste niemand antworten und es kann mit Kopfnoten weitergehen... . Tut mir leid, da mach ich jetzt mal nicht mit. Was war eigentlich mit der CDU, fragen sich einige? Erfahrungsberichte ohne Quintessenz: „Ich hatte auch mal einen Lehrer...“ „Ich hatte auch nur eine Realschulempfehlung...“ Naja, Merkel macht es ja vor.

Im Abschlussplädoyer, mit welchem ich anfangen durfte, musste ich dann noch einmal meinen Unmut kundtun und sagte dem Plenum, dass ich es als schade empfand, dass nur die Bildungspolitik ein Thema war und zudem im Prinzip nur jene, die mit der Oberstufe zu tun hat. So musste ich dann auch noch einmal auf die ungleiche Vermögensverteilung in Deutschland und Faschismus in MV hinweisen (das Nazidorf Jamel liegt im gleichen Landkreis) und den Verfassungsschutz als Diener von eben diesem entlarven. Der Extremismusbegriff der Regierung wurde ebenfalls angeprangert und ein Scherz auf Kosten der Links-Extremismus-Aussteiger-Hotline gemacht. Die FDP nahm sich dies zum Anlass von "linken Steineschmeißern" zu schwadronieren. Der Juso nannte meine angestoßenen Themen wenigstens wichtig. Und verabschiedete sich höflich dankend von allen Anwesenden. Die anderen beiden haben während ich redete wohl überlegt, was sie selber sagen werden. Eine Reaktion gab es nämlich nicht mehr. Die Aktion war zugegebener Maßen aber auch gemein von mir. Warum war nur niemand gemein zu mir? Oder zu irgendjemand anderem? Wenn alle kuscheln, tut keinem etwas weh. Wir kämpfen! Bis zum 22. September und darüber hinaus - so lange wie nötig!

Dieser Artikel wurde aus dem Gedächtnis (am 02.09.2013) geschrieben und erhebt folglich keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Maximilian Rößner