20 Jahre Rostock-Lichtenhagen

20 Jahre danach – Rostock-Lichtenhagen muss uns zugleich Mahnung und gesellschaftlicher Auftrag für ein friedliches, weltoffenes Miteinander sein

 

Am vergangenen Wochenende gedachten nahezu 5.000 Menschen an die Pogrome gegen das so traurig berühmt gewordene Sonnenblumenhaus in Rostock-Lichtenhagen. Auch die LAG Junge Fraktion war vor Ort und gedachte auf dem Demonstrations- und Gedenkzug am Sonnabend sowie auf der Fahrradsternfahrt am Sonntag der schrecklichen Ereignisse von Rostock-Lichtenhagen im August 1992.

20 Jahre danach – Rostock-Lichtenhagen muss uns zugleich Mahnung und gesellschaftlicher Auftrag für ein friedliches, weltoffenes Miteinander sein

Am vergangenen Wochenende gedachten nahezu 5.000 Menschen an die Pogrome gegen das so traurig berühmt gewordene Sonnenblumenhaus in Rostock-Lichtenhagen. Auch die LAG Junge Fraktion war vor Ort und gedachte auf dem Demonstrations- und Gedenkzug am Sonnabend sowie auf der Fahrradsternfahrt am Sonntag der schrecklichen Ereignisse von Rostock-Lichtenhagen im August 1992.

Vor 20 Jahren griff ein gewalttätiger Mob die wehrlosen Kinder, Frauen und Männer in der damaligen Zentralen Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerberinnen und Asylbewerber sowie Unterkunft für vietnamesische Vertragsarbeiter an und ging dabei mit Steinen und Brandsätzen brutal gegen die Bewohnerinnen und Bewohner vor. Geschürt wurde der Hass durch eine versagende Politik und vor allem aber eine nicht vorhandene Integrationspolitik. Es grenzt an ein Wunder, dass niemand der circa 150 Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses ums Leben kam.

Tagelang konnte der rechtsradikale Pöbel nahezu ungestört seinen Gewaltexzessen frönen und wurde sogar noch durch eine Beifall klatschende Menge unterstützt. Die Politik hielt sich weitgehend heraus. Dabei heißt es doch: Wer sich nicht gegen Unrecht wehrt, unterstützt es indirekt. Das wahre Gesicht des politischen Willens der Bundesrepublik Deutschland trat dann schließlich durch das Inkrafttreten einer rückwärtsgewandten Asylgesetzgebung im Jahr 1993 deutlich zu Tage und zeigte ein weiteres Mal seine hässliche Fratze.

20 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen ist es an uns, alles dafür zu tun, dass die Ereignisse nicht vergessen werden und dass sie sich nicht wiederholen. Hass und Fremdenfeindlichkeit müssen aus unserer Gesellschaft verschwinden. Dafür ist es dringend notwendig, die Migrantinnen und Migranten in die Mitte unserer Gesellschaft zu holen und sie gleichberechtigt an allen Bereichen des gesellschaftlichen Zusammenlebens teilhaben zu lassen. Zudem ist es höchste Zeit, die diskriminierende Sondergesetzgebung für Asylbewerberinnen und Asylbewerber ad acta zu legen.